Podiumsdiskussion: Türkische Demokratieentwicklung, Religionsfreiheit, DITIB

Post date: Jun 25, 2017 5:14:48 PM

Einladung zur Podiumsdiskussion

Türkische Demokratieentwicklung, Religionsfreiheit, DITIB

Debatte auch über den Expertenbericht an Bundestag und Bundesregierung zur Antisemitismusbekämpfung

(http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw17-antisemitismus/502770)

Montag, den 17. Juli 2017, ab 17.00 Uhr, im Kulturzentrum Anatolischer Aleviten, Waldemarstr. 20, 10999 Berlin

Auch im Rahmen der Flüchtlings- und Einwanderungsbewegungen spielen die Regeln für das Zusammenleben eine wichtige Rolle. Zu ihnen gehören die Grundbestimmungen der Menschenrechte und unseres Grundgesetzes, z. B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder die Religions- und Meinungsfreiheit. Diese Prinzipien und andere Grundrechte sind nicht nur durch die antisemitische und islamistische ISIS-Terrororganisation ("Daesch") in Frage gestellt. Die Erdogan-Türkei weist hier ebenso, wie wir das u. a. in den rechtsstaatswidrigen Massenentlassungen und -festnahmen nach dem Putschversuch von 2016 erkennen konnten, erhebliche Defizite auf. Durch eine Entscheidung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs in Straßburg gegen die türkische Regierung sind die Aleviten in der Türkei als selbständige religiöse Gemeinschaft anerkannt worden. Die alevitischen Eltern dürfen deshalb nicht gezwungen werden, ihre Kinder in einen sunnitisch orientierten staatlichen Religionsunterricht zu schicken. Die Erdogan-Regierung hat die Straßburger Gerichtsentscheidung noch nicht umgesetzt, was auch auf das Verhalten der von der Türkei kontrollierten DITIB-Moscheen in Deutschland gegenüber den Aleviten Auswirkungen hat. Die Türkei hat ebenso frühere Autonomieversprechungen gegenüber den Kurden nicht eingehalten. Neuerdings - im Mai 2017 - verbreitet Erdogan auch wieder israelfeindliche Propaganda. Die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und der Türkei wegen Incirlik sind bekannt.

Aleviten aus der Türkei und Kurden haben sich für die Sicherung der religiös-politischen Toleranz, für den Kampf gegen den Antisemitismus und für die politische Akzeptanz Israels, aber auch für allgemeine Gleichheitsprinzipien z. B. im Geschlechterverhältnis engagiert. Insgesamt hat sich in den letzten Jahren der Antisemitismus in Deutschland erheblich ausgebreitet, wie auch der dem Bundestag 2017 vorgelegte Expertenbericht zur Antisemitismusbekämpfung deutlich macht. 40 Prozent der deutschen Bevölkerung vertreten, so der Bericht, antisemitische antiisraelische Hasspositionen. Antisemitische hasserfüllte Israelvernichtungsforderungen werden auch von der Islamischen Republik Iran, die sich ebenso im Terrorexport nicht nur in Syrien engagiert, ständig verbreitet, woran sich durch die Wiederwahl von Ruhani nichts geändert hat.

Wir wollen in unserer Diskussionsrunde die damit beschriebenen Fragen und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen diskutieren.

Podiumsteilnehmer/innen

Prof. Dr. Lars Rensmann, Reichsuniversität Groningen, Vorstandsmitglied des Koordinierungsrats

Ibrahim Emre, Rechtsanwalt, Vorstandsmitglied der Landesvertretung Norden, Alevitische Gemeinde Deutschland - AABF (http://www.alevi.com/de/)

Maya Zehden, stellvertretende Vorsitzende des Koordinierungsrats, Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Giyasettin Sayan, Vorsitzender UNA Kurd, Mitglied des Koordinierungsrats

Jörg Rensmann, Programmdirektor Mideast Freedom Forum Berlin, Vorstandsmitglied SPME Deutschland

Moderation: Klaus Faber, Rechtsanwalt, Staatssekretär a. D., Vorsitzender des Koordinierungsrats deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus

Getränkeangebote (Kaffee, Tee, Wasser) und Brezeln vom Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus

Wir bitten möglichst bis zum 14. 7. 2017 um Anmeldung bei Herrn Daniel Kilpert (kilpert@koordinierungsrat.org).

Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus - info@koordinierungsrat.org - in Zusammenarbeit mit Alevitischer Gemeinde Deutschland - AABF, Kurdischer Gemeinde Deutschland - KGD, UNA Kurd - Kurdischer Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.

Melek Yildiz Rafael Korenzecher Klaus Faber

Maya Zehden Ali Ertan Toprak Giyasettin Sayan